Monotheismus als Kriegslist
Doch warum entstand schließlich in Israel und Juda eine Bewegung, die nur noch einen einzigen Gott verehren wollte? Wahrscheinlich steckt dahinter ursprünglich ein Kriegsbrauch. Im Buch der Richter wird erzählt, wie die Hebräer sich während einer Bedrohung durch die Ammoniter ihrer sonstigen Götter entledigten: "Sie entfernten die fremden Götter aus ihrer Mitte und dienten Jahwe. Da konnte er das Elend Israels nicht länger ertragen." Doch Bernhard Lang ist sich sicher: Solche Pflicht zur Alleinverehrung galt nur für die Zeit des Krieges – danach durfte man sich wieder an die anderen Götter wenden. Es war gewissermaßen ein Trick, mit dem man vom launischen Jahwe das Kriegsglück erzwingen wollte.
Auch andere alte semitische Gottheiten waren für solche Schmeicheleien empfänglich. So erzählt das 1700 v. Chr. entstandene babylonische Atramchasis-Epos eine ganz ähnliche Geschichte: Dort beschließen die Götter die Menschheit durch eine Dürre zu vernichten. Aber Enki rät ihnen, ausschließlich den Regengott Adad zu verehren. Dieser ist so geschmeichelt, dass er nachts Tau schickt und das Getreide wachsen kann. Die Menschheit ist gerettet
Der Obige Text wurd unter dem Thread " Wer ist eigentlich der Christengott? Wie entstand er? Woher kommt er?" gepostet - mein Antwort darauf:
Du hast hier ein Zitat von Serapion im Aschera-Thread zitiert, der dieses Zitat wiederum aus einem Zeitungs-Artikel entnommen hat, den Du dort verlinkt hast. Du selbst hast dort eigentlich nicht wirklich Stellung zu den einzelnen Aussagen bezogen. Wenn Du das (dort) tust, werde ich dir gern (dort) dazu antworten. Hier scheint mir die Vertiefung dieses Themas eher OT - daher mein Hinweis.
Falsch, ich habe direkt aus dem Aufsatz von Welt-online zitiert! Magst Du dazu nicht Stellung nehmen?
Nun gut – da der Text dort leider zum Anlass einer (kindischen?) Außeinandersetzung wurde, weil ich der Meinung bin daß er - einmal originär hier eingestellt - auch hier thematisch weiter behandelt werden sollte – will ich hier dazu Stellung nehmen damit das nicht ausufert. Nur so viel, wenn man schon aus einem Zeitungsartikel zitiert, dann sollte man das wenigstens als solches kennzeichnen - oder wenigstens auf den Originalbeitrag bzw die damit zusammenhängende Diskussion im AF hinweisen.
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Zum Thema
Sollten die Hebräer in ihrer historischen Frühzeit tatsächlich auch die Gottheiten der sie umgebenden Völker verehrt haben, wäre es durchaus verständlich diesen (fremden ?) Göttern im Moment der Gefahr durch eben diese Nachbarvölker abzuschwören, und sich auf die Macht der eigenen Gottheit zu besinnen.
Die Vorstellung einen fremden Gott um Beistand zu bitten, der von altersher eigentlich dem Feind den Sieg verlieh, hatte für eine altertümliche Seele vielleicht was „mulmiges“ . Da wäre es psychologisch nur folgerichtig sich auf die „eigenen“ göttlichen Kräfte zu besinnen, oder zumindest auf jene Kräfte die ich als „eigen“ auffasse.
In der Gefahr rückt die Gemeinschaft ideell zusammen, das gilt auch für die „Gemeinschaft im Glauben“ – ob man das dann als „List“ bezeichnen kann sei dahingstellt.
Wie auch immer – zumindest hätte dann der Druck von außen ( die feindliche Umwelt voller feindlicher Göttter) mit dafür gesorgt, daß sich die Hebräer einen „eignen Gott“ erwählten, der nun wiederum sie zum Gottesvolk erheben konnte.