Ich bringe hier mal ein Zitat aus meinem Lieblingsbuch. Der junge christliche Schreiber Wat Brand hatte unter der Betreuung des Zauberers Wulf im Wald zuvor eine intensive nächtliche Traumreise in die "Unterwelt" seines Unterbewusstseins erlebt:
ZitatAlles anzeigenIch schaute auf meine Hände. In dem Feuerschein sahen sie unverändert aus und wiesen keinerlei Anzeichen einer Kräftigung auf. Ich wusste nicht, ob ich dem Zwerg wirklich begegnet oder ob es ein Traum gewesen war. Ich hatte es hinnehmen gelernt, dass Geisterkräfte in mein Leben eingriffen, aber die Unterwelterfahrung war so unglaublich phantastisch gewesen, dass ich an ihr zweifeln musste.
"Wulf, bin ich dem Zwerg in einem Traum begegnet?" Als ich die Frage stellte, wusste ich auch schon die Antwort, die ich hören wollte. Aber Wulf nahm sich lange Zeit, ehe er antwortete.
"Wenn du träumen kannst, kannst du auch Geister sehen", sagte er schließlich. "Im Wachleben steckst du bis über beide Ohren in deinem Wortschatz und bist damit zufrieden. Worte wirken Netze aus Täuschung und Trug. Sie überformen und verfälschen unsere Wahrnehmung von Wyrd, um ihren von Furcht und Eitelkeit erfüllten menschlichen Herren zu dienen. Im Traum jedoch dienen die Worte den Wahrbildern von Wyrd. Wer oder was uns im Traum begegnet, selbst unsere Feinde, sagt uns die Wahrheit, denn im Traum begegnen uns Seelen, die der Ängste und Schwächen von Mittelerde ledig sind. Träume zeigen dir einen Ausschnitt der Geisterwelt. Um in das Zauberwesen von Wyrd einzudringen, muss man nur träumen."
Brian Bates, Wyrd - Der Weg eines angelsächsischen Zauberers (The Way of Wyrd, dt.). 1. Aufl. Schirner-Verl. (Darmstadt 2004) 227f.
ich kann mich aber kaum jemals an meine Träume erinnern...
Gruß,
Thomas