Moinsen allerseits.
Da ich permanent bestrebt bin meine eigenen
Rituale zum wohlgefallen allser teilnehmenden Menschen und Götter zu
verbessern, wollte ich mich mal erkundigen wie ihr eure Rituale so
strukturiet und ausführt.
Da ja viele (wie ich auch) die kleineren
Opferungen zwischendurch eher formloß halten möchte ich mich hierbei vor
allem auf die "großen" Rituale zu Festtagen oder besonderen Anlässen
konzentrieren.
Weil es über die "innere" Herrangehensweise an Rituale
hier ja schon einige Themen gibt, wollte ich mich hier mal eher auf den
"mechanischen" Teil, also die reine Durchführung konzentrieren.
aslo:
Wie strukturiert ihr eure Rituale/wie ist der Ritualablauf?
Benutzt
ihr feste Gebets-, Anrufungs- und/oder Beschwörungsformeln?
(Ritualgesänge, Preislieder etz. rechne ich da jetzt einfach mal mit zu)
Welche Ritualgegenstände benutzt ihr und wie kommen diese zum Einsatz?
Da es ja verschiedene Arten von Ritualen gibt, drösel ich das auch nochmal ein büddn auf:
Weihe-Zeremonien
Opferungen
Trankfest
und eventuell die Aufhebung der Weihe nach der Feier
Ich freue mich schon auf eure antworten.
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Ich will mich da natürlich auch nicht lumpen lassen und mache gleich mal den Anfang:
Grundsätzlich
strukturiere ich meine Rituale so, dass sie dem was historisch bekannt
ist entsprechen und fließend ineinander übergehen.
Die Weihe-zeremonie ist also z.b. Bestandteil der Opferungs- und/oder der Sumbelzeremonie.
Mit
den Weihezeremoniern habe ich immer so meine Schwierigkeiten. Zwar habe ich
eine klare und umsetzbare Struktur, (Anrufung der Götter am Ritual
teilzunehmen, Bitte an die Götter Met und Ritualhorn zu weihen,
besprengen bzw. benetzen von Festplatz und Gästen mit dem geweihten Met
und eventuelles sprechen einer Segensformel) jedoch bereitet mir das
schreiben entsprechender Gebets- und Anrufungsformeln immer etwas
schwierigkeiten.
Zur Weihe halte ich den Met in einem Ritualhorn entweder dem Götterfetisch oder dem Himmel über der Opferschale mit beiden Händen entgegen und spreche die Anrufung um Segen.
Möchte ich einen Gegenstand (z.b. ein Amulett)
segnen, benetze ich es mit dem geweihten Met und spreche einen Segenszauber dreifach darüber.
Vergangenes Julfest habe ich meinem Gast mit geweihtem Met die -Rune mit den Worten "Ar og Friðr" ((Gutes)Jahr und Frieden) als Jahressegen auf die Stirn gemalt.
Die Opferungszeremonie beginnt bei mir mit der Weihe von Platz, Gästen und Opfergaben.
Dem folgt die Darbietung der Opfergaben.
Wenn ich mit offenem Feuer arbeiten kann, habe ich eine Feuerschale auf der Opfergaben verbrannt werden können.
Ansonsten wird eben nur Met geopfert oder ich verbrenne die Opfergaben zu einem späteren Zeitpunkt.
Die möglichkeit persönliche Fürbitten zu verbrennen ist bei mir allerdings durch kleine feuerfeste Opferschalen auch innerhalb von Gebäuden gegeben.
Seit letztem Julfest begleite ich die Darbietung der Opfer durch Rituelgesänge was gut angekommen ist weswegen ich es wohl beibehalten werde.
Beim Sumbel hate ich mich weitestgehend an den überlieferten Ablauf.
Nach Weihe von Platz, Trunk und Gästen eröffne ich mit dem Götterbecher. Dem folgen der Toten- und der Skaldenbecher.
Da meine Sumbelrunden eher klein sind nehme ich mir die Freiheit die Runden in der Drt fest zu legen, das sie:
mindestens so lange dauern dass das Horn einmal in jeder Hand war und höchtens solange, bis es zur Neige geleert wurde.
Für das Sumbel habe ich ein Sumbelhorn mit einem Fassungsvermögen von knapp zwei Litern das am Rand mit Runen verziehrt ist.
(
(im Sinne von Kienspan/Lichtquelle)
)
In ermangelung einer Schankmagd schenke ich als Gastgeber natürlich selber nach wenn das Horn leer ist.
Abschließen tue ich das Ritual für gewöhnlich in schlichten formlosen Worten.
in diesem sinne:
ich habe fertig.