Und wo wurden da jetzt Leute verbrannt, weil sie Menschen geheilt haben?
ZitatNeben den Philologen erleben aber auch die Pharmakologen des Forscherteams immer wieder Überraschungen - wie im Falle einer Rezeptur aus dem "Lorscher Arzneibuch“. „Schafdung, Käseschimmel und Honig“, heißt es da, „gut verrührt und für 20 Tage auf der Wunde belassen“. Und mag das für moderne Ohren auch eher nach einem Rezept für ein Brechmittel klingen, war es vor 1200 Jahren offenbar eine Art medizinische Geheimwaffe – auch wenn es den Wissenschaftlern anfangs schon recht suspekt schien. „Wir dachten zuerst, die spinnen“, erzählt Mayer. Dann jedoch entdeckten die Forscher, dass der Käse, eine Art Roquefort, durch den Schafsdung angeregt wird, antibakterielle Stoffe zu erzeugen. Das war wohl auch der Grund, weshalb die Salbe volle 20 Tage auf der Wunde bleiben sollte – ähnlich einem modernen Antibiotikum entfaltete sich die volle Wirkkraft erst über einen längeren Zeitraum.
Bis jetzt haben die Forscher 102 ausführliche Pflanzenporträts veröffentlicht sowie Verweise auf rund 500 Heilpflanzen aus der mittelalterlichen Literatur zusammengetragen und in einer Datenbank gespeichert. Mit Hilfe dieser Datenbank wird es möglich, auch bislang unklare Namen und Bezeichnungen zu identifizieren. Mit 600 zumeist auf Mikrofilm archivierten Handschriften verfügen die Würzburger zudem über eine der größten Sammlungen von Arzneibüchern des Mittelalters.
Klostermedizin: Altes Heilwissen neu erforscht - PhytoDoc
Btw ist das OT.