Heil euch!
Was ich in dieser Rubrik wirkich vermisse, ist eine tatsächliche Beschreibung von kultischen Objekten und heiligen Gegenständen.
Ich hab mal ein bisschen in meinen Notizen gekramt:
HAUSALTAR
Da es nicht immer möglich Ist, ein Ritual im freien durchzuführen, empfiehlt es sich, einen Hausaltar einzurichten oder bei Platzmangel, einen Götterwinkel; einen Ort der Andacht, des Gebets oder auch der Meditation. Der Altar wird nach Möglichkeit, gen Norden ausgerichtet (Asgard) oder in der Vanatru- Tradition nach Westen (Wanaheim). Nach Osten- in Richtung der aufgehenden Sonne, hat natürlich auch was für sich.
Seine Höhe, sollte irgendwo zwischen dem Knie und dem unteren Brustbereich liegen.
Die Gestaltung des Hausaltars ist eine sehr persönliche und individuelle Angelegenheit, doch sollten dort auf jeden Fall, Gefässe für Trank- und Speiseopfer, ein Ritualhorn oder auch ein Blothammer nicht fehlen.
Da bei einem Ritual der "alten Sitte", die Elemente Erde und Feuer immer zugegen sein sollten, empfiehlt es sich, eine Schale mit Erde oder Salz auf den Altar zu stellen und auch Kerzen oder Teelichter.
Neben Glaubenssymbolen und Götterfiguren können auch die Gaben der Natur selbst dort ihren Platz finden, z.B. Muscheln, getrocknete Pflanzen, Eicheln, Tierknochen, Kastanien, kleine Steine, Tierschädel, Schneckenhäuser, Beeren, Geweihe und dergleichen. Empfehlenswert sind auch Vasen mit Blumen, Zweigen, Wildgräsern oder Getreideähren.
Des weiteren: Räucherutensilien, ein Signalhorn, Runensteine oder eine rituelle Trommel. Auch ein geweihtes Messer zum zerteilen von Speisegaben, oder ein Trinkgefäss mit heiligem Wasser wären denkbar. Ebenfalls Ritualobjekte, wie ein Stab zum ziehen von Runen und anderen Symbolen, eine grosse Feder zum verteilen des Rauchs, der Räucherung oder ein Altarring, den man bei Gebeten und Anrufungen in die Hand nimmt.
Ein Tierfell, Altartuch oder Tischläufer, kann das ganze abrunden.
Es ist üblich, den Altar je nach Jahreszeit und Anlass zu schmücken, beispielsweise mit Tannengrün und einem Julbock, mit Frühlingsblumen und bunten Eiern, mit Sonnensymbolen und Eichenlaub oder mit Erntefrüchten und Korngarben.
Da sich ein geweihter Altar mit den Energien der Götter und Geister auflädt, bietet sich so eine Gelegenheit, die Präsenz des göttlichen nicht nur in der Natur, sondern auch in den eigenen vier Wänden wahrnehmen zu können.
Im übrigen muss der Altar nicht zwangsläufig ein Tisch sein; eine Kommode z.B. oder ein leeres Regalfach, erfüllen den selben Zweck.
BLOTHAMMER
Wie der Hammer im allgemeinen, versinnbildlicht auch der kultische Hammer, als Symbol der mythischen Waffe des Gottes Donar/ Thor, Stärke und Aktivität. Der Mjöllnir (Zermalmer?) seht zudem auch für Segen, Schutz und Fruchtbarkeit! Da der Hammer sich in der Steinzeit, vermutlich direkt aus der Steinaxt entwickelt hat, gleichen sich beide auch in ihrer Symbolik. So wird Donar, neben dem Hammer und der Keule auch die (Doppel-) Axt, bzw. das Beil als Attribut zugeordnet. Im übrigen auch Wodan/Odin!
Als Zeremonialhammer wird er vor allem, zu Weihezwecken verwendet. So werden mit ihm Kultplätze eingehegt, Objekte geweiht, aber auch ideelle Dinge, wie die Ehe, der Hausbau oder Bestattungen gesegnet.
Dazu wird das Hammerzeichen
(hamarsmark), in Form eines gestürzten "T" über dem zu weihenden Ort, Menschen oder Gegenstand gezogen, oder man legt den Hammer auf das entsprechende Objekt. Der heilige Hammer wurde früher auch zur Bestimmung, des Rechts auf Grund und Boden (Hammerwurf) verwendet.
Der Hammer selbst kann aus Holz, Metall oder sogar Stein bestehen. Als ideales Maß für den Schaft, gilt eine Länge von zwei übereinander gelegten Fäusten.
Neben einem (oft selbstgemachten) Hammer aus Holz, erfreuen sich altertümliche Hämmer großer Beliebtheit; ein Dengelhammer z.B. hat bereits die passende Form. Ansonsten tut's zur Not aber auch ein Mjöllniramulett, oder das Hammerzeichen wird mit der rechten Hand gezogen- wobei der Daumen, den alten Germanen als "magischer Finger" galt.
ALTARRING
Offener Oberarm- oder Handgelenkring aus Gold oder Bronze.
Als Herrschaftssymbol wurde er vermutlich am linken Arm getragen. Er versinnbildlicht die Verbundenheit mit den Göttern und die Treue zu ihnen!
Der Tempelring wird bei Eheleiten und Vertragsabschlüssen verwendet, vor allem aber bei Eiden und Schwüren. Dazu wurde der Ring (auch Eid- oder Schwur-Ring genannt) früher in das Opferblut* eines Tieres getaucht und der auf dem Altar liegende Ring, vom Schwörenden mit der Hand berührt oder in der Hand gehalten.
Der Eid wird vor den Göttern und der Gemeinschaft abgelegt und zur Verstärkung der Eidesanrufung, die Götterstatue berührt.
Als Schwurzeugen ruft man die Götter Wuldor/Uller, Tiu/Tyr und Vara an.
Der Eidring wurde vom Goden, im Tempel, auf dem Altar verwahrt.
Die Asatruer auf Island schütten den Opfertrank, durch den Ring in das Trinkhorn und man kann ihn auch bei Gebeten und Anrufungen in der Hand halten.
* heutzutage, eher Bier, Met oder Wein.