Θηλυς τε και αρσην „weiblich und männlich zugleich”, so nennt der große Sänger aus Thrakien (Bulgarien, Nordgriechenland, europäischer Teil der Türkei) den Mond.
Dies empfinde ich auch bei der Sonne.
Ihre Wärme ist bald wie die Liebe einer fürsorglichen Mutter wie die Saule Litauens und Lettlands, bald wie die Zärtlichkeit eines schönen Jünglings wie der Apoll Griechenlands und Roms. Ohnehin bin ich ein Anhänger der spätantiken Sonnentheologie, nach welcher alle Gottheiten Erscheinungsformen der Sonnengottheit sind.
Von meinem Berliner Opa und seiner Tocher, meiner Mutter, weiß ich, dass die Sonne in der Hauptstadt „Klärchen” heißt.
Die Mittelmeermenschen stellten sich die Mondgöttin zuweilen auch mit Kuhhörnern vor. Sucht auf Google Mal nach „Demeter Selene”.
Auch reitend auf einem Rind oder in einem von Rindern gezogenen Wagen.
Nun soll Audhumblas Name allerdings bedeuten: „Hornlose Kuh reich an Milch”... Schade.