WAS hat sich in eurem Leben verbessert, seit ihr Heiden seid?

Schon gewusst…?

Echtes Labkraut

auch Gelbes Waldstroh, Liebfrauenbettstroh, Liebkraut, Gliedkraut, Gelb-Labkraut genannt.


In den nordländischen Legenden wird dieses Kraut mit Odins Ehefrau, der weisen Göttin Frigg, in Zusammenhang gebracht.

Frigg war in der nordischen Mythologie die Göttin der verheirateten Frauen. Sie half Frauen bei der Geburt von Kindern, außerdem verwendeten die das Labkraut (Galium verum) als Beruhigungsmittel.

  • Verbessert. Ich geh ja generell sehr offen mit dem Thema um. Und mir ist es hupe, ob Menschen mich komisch angucken. (Nur mit meinen Bewohnern rede ich nicht darüber. Wäre auch nur mit einer möglich, aber da bin ich straight)


    Ich hab neulich im Spätdienst lange mit einer muslimischen Kollegin gesprochen. Sehr witzig, die ist da etwas anders als die Eltern, aber sie sieht ihre Religion (!) als für sich wichtig an. Die frug nach meinem Tattoo und ich erklärte es ihr. Damit kamen wir auf das Thema "Leben nach dem Tod" und die war extrem interessiert an meiner Sichtweise.


    Und ich habe gemerkt, dass ich mich für uns wohl fühle, wenn ich es auch darstelle. Ich für mich bin froh darüber, meine Glauben ausleben zu können, darüber sprechen zu können und oft wirklich interessierte Rückfragen zu kriegen.


    Lustigerweise nimmt das Kind es ebenfalls einfach mit auf.


    Und ganz klar der Blick auf die Natur und das drumherum.

  • Was hat sich zum Besseren gewandelt?

    Nun, ich bin ja auch damit aufgewachsen. Also war vieles für mich ganz normal. Ich war immer ganz fasziniert davon, wie einfach es war, mit Kräutern (auf die ich mich schon in der Frühpubertät spezialisiert hatte) menschliches Leiden zu lindern.


    Ich habe dann einige Jahre das Christentum erforscht und da stellte ich fest, dass diese Dankbarkeit, die ich stets im Herzen trug und trage, gar nicht so selbstverständlich ist. (Vorteil Asatru!) Im Umgang mit den Christen wurde ich gefestigter in meinem Asatru-Glauben (erneut Vorteil für die Polytheisten!).

    Christen müssen sich regelmäßig beschimpfen und beleidigen lassen, knien auf hartem Holz und beten eine Leiche an. Ich verstehe vieles nicht, da haben auch meine Recherchen nichts geändert. Ich habe allerdings einen jungen Mormonen erfolgreich zu unserem Glauben gebracht. (Stolz wie Bolle bin.)


    Zum Bessern gewandelt... Als ich mir bewusst wurde, was und wie ich glaube, da hat sich einiges gebessert. Ich hatte Flugangst. Klaustrophobie. Das hat sich dann im bewussten Umgang mit unseren Göttern völlig aufgelöst. Nur als Beispiel. Sie geben mir Kraft. Inspiration. Und wenn Loki es vornander hat, dann werde ich auch sehr schelmisch und treibe Unfug :).

    Und wie schon vorhin gesagt wurde, es fügt sich alles.


    Für mich sind es auch schon die Kleinigkeiten, für die ich den Göttern dankbar bin. Vor dem Mehrparteienhaus, in das ich kürzlich zog, steht eine alte Eiche. Total klasse. Ich liebe Eichen. Im nächsten Leben werde ich wohl Eichelhäher :).


    Mein Glaube ist Lebensqualität. Mein Glaube ist wie eine Rüstung. Was kann da noch besser werden :)?

  • Dem kann ich mich komplett anschließen.

    Als Christin hatte ich immer das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, oder einfach nicht richtig ist. Dieses unumstößliche Dogma hat mich total gestört, einerseits lässt es keinerlei Freiraum zu, andererseits ist es selbst voller Widersprüche.

    Seit ich zu Freya bete fühle ich mich deutlich entspannter.

  • Unsere Mutter, hatte uns Kindern immer wenn es regnete gesagt, das das die Tränen der Engel wären, die darüber weinen, das wir so furchtbare Kinder wären!

    Uns wurde also bereits im Alter von gerade einmal vier, fünf und sechs Jahren, bereits Schuld eingeimpft und die Vorstellung, von himmlischen Wesen, die alles sehen und alles wissen, beobachtet und beurteilt zu werden!

    Gehorsam, erzwungen durch Schuldgefühle!!!:vomit1:

    Bereits mit acht Jahren, fing ich aber an, mich mit der griechischen Götterwelt zu beschäftigen und ein Jahr später, auch mit der germanischen. Mit ca. zwölf Jahren, kam dann die keltische (Götter-) Mythologie dazu.

    Das bischen von meiner Mutter und der Schule, eingeimpfter Glaube, an Jesus Christus, liess ich komplett hinter mir, als ich mit neun Jahren, zum ersten mal, zu "Vater Odin" und "Bruder Thor" betete!

    Ich fing sogar an, "Gott" und Jesus, regelrecht zu hassen und zu verabscheuen, weil sie es jahrelang gewagt hatten, mir Schuldgefühle einzuimpfen und mir zu sagen, was ich tun und lassen darf (muss)!

    Von dem Tag an war ich frei und habe angefangen (so gut das als Kind oder Jugendlicher, eben geht) meine eigenen Regeln aufzustellen und jeder Form von aufgezwungener Autorität, zu misstrauen!

    Ich hatte damals einen Leitsatz entwickelt:

    "Ich bin nicht auf der Welt, um es anderen Recht zu machen!"

    Das fühlte sich richtig an, das stand in keinem Wiederspruch zum Heidentum* und ich bin gut damit gefahren!


    *Was man in dem Alter, eben so als "Heidentum" empfindet.

  • Nach unfreiwilliger Zwangspause melde ich mich wieder bei Euch!


    Bevor ich Heidin wurde war mein Leben sehr eintönig - ein Tag glich dem anderen, es war ständig der selbe Ablauf: aufstehen, lernen, Vorlesung, kochen, lernen, Bett. Das zermürbte mich. Ich suchte nach etwas das mir half im Rhythmus der Welt und des Jahresablaufs meinen Platz zu finden, bewusster zu leben.

    Seit ich mich dem Heidentum zugewandt habe, kommt mir vor lebe ich bewusster. Ich gehe umsichtiger mit Pflanzen um. Ich reiße das „Unkraut“ nicht einfach so raus, sondern entschuldige mich für mein Tun und erkläre z.B, warum die Brennnessel leider nicht in meinem Rucolabeet wachsen kann. Wenn ich die Küchenkräuter ernte frage ich, zuvor, ob ich mir etwas von ihnen nehmen darf und warte auf die innere Antwort. Ich lerne viel über Heilpflanzen und stelle Salben aus selbstgesammelten Kräutern her, die billiger sind als die Mittel aus der Apotheke und - wie ich finde - genauso gut helfen. Die Jahreskreisfeste stimmen mich auf den jeweiligen Jahresabschnitt ein und bringen Abwechslung in mein Leben: ich lege Wert auf saisonales Obst und Gemüse auf meinem Teller, und wenn es mal Fleisch gibt, spreche ich ein kurzes Gebet bei dem ich mich bei dem Tier bedanke, dass ich durch es leben darf und schicke es ins Licht. Ich nehme bewusst die Veränderungen und deren Schönheit in der Natur wahr und erfreue mich daran. Ich beobachte gerne die Tiere, welche in meinen Garten finden, und wenn ich ihnen begegne (wie Eichhörnchen oder Bienen) frage ich mich, ob sie vielleicht eine Botschaft für mich haben. Mir ist der Draht zu den Göttern und den anderen Wesen besonders wichtig. Wenn ich sie nicht hätte würde mir eindeutig etwas Wichtiges fehlen! Ich binde sie in meinen Alltag ein, wie das tägliche Opfern an meinen Hausgeist und merke, dass auch etwas von ihnen zurückkommt, manchmal auf ganz ungeahnte Art und Weise! Das alles bereichtert mein Leben ungemein und ich freue mich, dass ich diesen besonderen Weg gehen darf.

  • Die Einstellung zum Leben und Handeln allgemein hat sich deutlich geändert. Da es bei "uns" keine direkten Regeln gibt was man wie und wo zu tun oder zu lassen hat, geht vieles in die Eigenverantwortung über. Das ist genau mein Ding. Ich kann es nicht leiden, wenn mir vorgeschrieben wird, wie ich zu leben habe. Empfehlungen, Ratschläge - gerne. Aber mir mit der Hölle zu drohen wenn ich nicht dies oder das mache - geht gar nicht.

    Ich nehme gerne die Rituale in Anspruch die uns helfen mit den Göttern zu reden oder um Hilfe zu bitten. Und selbstverständlich gebe ich dann auch gerne. Aber ich MUSS das nicht.

    Mein Leben ist einfacher geworden seit ich den alten Weg gehe. Viel Unterstützung, wenig Regeln, immer die Möglichkeit den oder die Richtige anzusprechen. Einfach perfekt.

    Dass der alte Weg auch sehr naturnah ist, kommt ebenfalls als positiver 'Aspekt hinzu. Ich lebe mit und in der Natur. Bin Teil davon. Ich finde es schön.

    Ich bin unsterblich - denn die Natur verschwendet nichts und die Götter haben sich große Mühe bei meiner Herstellung gegeben :)

  • Heil dir, Sonnenblume!

    Natürlich ist ein bewusster Umgang mit der Natur wichtig, aber ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob man im modernen, europäischen Heidentum, nicht ein bisschen zu stark,

    "auf Indianer* macht"?

    Naturromantik ist ja schön und gut, aber andererseits, ist es auch erwiesen, das

    die Germanen und Kelten z.B. ihre Abfälle, einfach in der Erde vergruben und das auch sie, gedankenlos, Wälder rodeten und Sümpfe trocken legten, um dort Wohn-, Weide- und Ackerland zu schaffen! Man muss damals auch einen enormen Holzverbrauch gehabt haben (Bauholz, Brennholz u.s.w.).

    Ps: Dem Hausgeist, einmal die Woche (Donnerstags) zu opfern, ist laut Volksglauben, vollkommen ausreichend.


    *Ich frage mich ebenfalls, ob diese übertrieben zur Schau gestellte Naturverbundenheit, der Indianer, nicht vieleicht auch den Zweck hat, dem "bösen weissen Mann", (politisch und moralisch) eins reinzuwürgen?!

  • Heil Dir ebenso, Widulf!

    Ich hoffe, dass mein Beitrag nicht den Eindruck erweckt hat, dass ich einen zu sehr „auf Indianer mache“ wie Du es ausdrückst ^^‘. Mir geht es auch auf den Keks, wenn andere Heiden im Detail genau beschreiben, wie umweltbewusst und naturnah sie leben und dabei unterschwellig den moralischen Zeigefinger heben, in der Art „Wer es mir nicht gleich tut ist kein echter Heide.“ Achtung und bewusster Umgang mit der Natur ist wichtig, aber man muss nicht übertreiben. Auch ich zertrete Grashalme und Kleinslebewesen, wenn ich durch den Garten laufe oder entferne die Sprösslinge von Kirsch-oder Birnbäumen, die mitten in meinem Garten an einer ungünstigen Stelle wachsen. Der Vorbesitzer meines Hauses hatte viele Bücher über Naturwesen zurückgelassen. Das führte wahrscheinlich dazu, dass er jede Pflanze auf dem Grundstück wild wachsen ließ und es nicht erlaubte, dass die Bäume gestutzt werden. Der wurde immer böse, wenn die Stadtgärnerei klingelte und ihn bat, überstehende Äste zu entfernen. Das Ergebnis: ein zugewachsenes Haus ohne Licht, eine sündteure Reinigung der Regenrinne jedes Jahr und Gefährdung von Fahrzeugen und Passanten, weil die Bäume teilweise morsch waren. Wir mussten nach dem Kauf alle Bäume fällen.

    Noch heutzutage geistert die Vorstellung herum, dass unsere Vorfahren in Harmonie mit der Natur lebten und erst das Christentum sie dazu brachte, die Erde auszubeuten. Ich weiß, dass teilweise ganze Wälder gerodet oder Gebiete abgebrannt wurden, um Acker- oder Bauland zu schaffen. Soooo umweltbewusst waren die dann doch nicht, wie es manche gerne hätten! ;-)

    ps: Danke, das tägliche opfern habe ich von meiner Mutter übernommen. Seit der Geschichte mit meiner verschwundenen Armbanduhr möchte ich es mir nicht noch einmal mit meinem Hausgeist verscherzen!


    * Bestimmt! Das ist in meinen Augen falsch verstandene Wiedergutmachung für Dinge, an denen wir - also die heute lebende Generation - keine Schuld haben, und dient allein der moralischen Überlegenheit, welche letztendes nur das Ego befriedigt.

  • Keine Ursache ;). Die Idee ist nicht schlecht! Ich hätte da auch ein paar Geschichten auf lager über solche „Indianer“ oder Möchtegern-Hexen, da wäre ein neuer Thread genau das richtige!

    Lass dir dein Leuchten nicht nehmen, nur weil es andere blendet.

  • OT:

    Ja, vielleicht ein Thread, ganz allgemein zu gängigen Klischees, rund um das Heidentum: vom baumkuschelnden Hìppie-Schamanen, über den Met konsumierenden Viking- Metaller, bis hin zur Engelkarten legenden, Esoterikhexe.

    Wenn ich als Teilzeitesoterikheilpraktikerhexe mitreden darf, freue ich mich auf so einen Thread.

  • Ein schönes Thema auf das ich auch sehr gerne eingehen möchte.


    Seit ich den weg zu den Göttern gefunden habe, hat sich sehr viel in meinem Leben wie ich finde positiv verändert.

    ich nehme die Natur bewusster wahr auch generell nehme ich ALLES anders wahr den Himmel, den Mond wenn ich einen Raben sehe habe ich das Gefühl der allvater ist bei mir aber nicht nur dann ich kann es irgendwie spüren das ich nicht alleine meinen Weg gehe und das ist ein echt schönes Gefühl. Das opfern ist für mich immer wieder etwas ganz besonderes und gibt mir persönlich ganz viel .

  • Ich hab noch mal genauer nachgedacht, was sich alles so verändert hat. Natürlich viel..... War ja Sinn der Veränderung. Aber für mich persönlich sind es die kleinen Zeichen im Laufe des Tages. Z.B. wenn ich morgens am Hausaltar stehe und frische Opfergaben ablege und genau in diesem Moment zwitschert ein Vogel ganz nah bei mir im Gebüsch. Oder wenn es exact in der kurzen Zeit - also rund 45 Minuten - die ich brauche um von der Arbeit nach Hause zu radeln, NICHT regnet obwohl es das den ganzen Tag tut. Auch das perfekte Aufgehen von Wolken wenn ich bei unserem Baum bin und dann Sonne oder Mond - je nachdem wann ich dort bin - beleuchtet alles. DAS sind für mich die kleinen Zeichen, dass die Hohen mich wahrnehmen und bei mir sind. Wenn solche Dinge passieren - am besten morgens - dann ist der Tag schon mal perfekt.

    Ich überlege oft, wenn es schwierige Situationen gibt, wo ich nicht genau weiß was tun oder was geschieht wenn ich dies oder jenes mache/sage, was der Allvater und der Rest der Familie raten würden. So ist schon manches ganz anders in der Entwicklung gelaufen als gedacht. Und auch die kleinen Anstupser wenn meine Handlungen nicht ganz ok sind, nehme ich immer mehr wahr und kann dann (manchmal jedenfalls) noch überlegen ob das was ich gerade im Sinn habe ok ist oder doch evtl. ein anderer Weg ratsam.

    Und vor allem habe ich immer das GEfühl nicht allein zu sein. Das eine Art schützende Hand mein Leben begleitet. Das mag jetzt vielleicht so richtig kitschig klingen - ist mir wurscht. Ich empfinde das eben so. Und gerade in Situationen wo man gerne jemand hätte, der einen unterstützt aber ein menschliches Wesen das gerade mal nicht kann oder will - na da lob ich mir doch meine persönliche Götterbeziehung. Macht alles leichter.....

    Ich bin unsterblich - denn die Natur verschwendet nichts und die Götter haben sich große Mühe bei meiner Herstellung gegeben :)