"...deine Frage ist in der Tat eine berechtigte, stellt aber, wie du ja bereits festgestellt hast,
ein äußerst zweischneidiges Schwert dar."
Das macht nichts - auch unangenehme Fragen müssen gestellt werden, finde ich. Danke dir für deine Antwort!
Also:
Ich meine NICHT, dass man mit der gesamten Ahnenkette bricht, nein, auf keinen Fall, aber eben mit einigen Eigenschaften oder Mitgliedern der Ahnenkette, die einem schlichtweg nicht passen. Ja, auch diesen müsse wir ins Auge sehen - das ist für mich nicht das Gleiche wie Verehrung, da Verehrung für mich ein positives Gefühl darstellt. Etwas oder jemandem "ins Auge sehen" heißt für mich erstmal nur, es wahrzunehmen. Und dann? Dann bildet man sich doch in der Regel ein Urteil darüber - dieses kann ja auch negativ sein.
Wieso sollte es nicht so sein, dass man seine Ahnen teilweise ehrt - das, was einem ehrenwert erscheint - und die "schlechten" Teile erkennt UND ablehnen darf? Verlangen die Götter ausdrücklich, dass man die Ahnen NUR ehrt? Ich finde das unlogisch - schließlich gibt es bei jedem Menschen Punkte, die er an seinen Ahnen ablehnt oder zumindest anders machen will. Wer sagt, dass nicht auch diese Gefühle bzw. die Fähigkeit dazu von den Göttern kommen und ihren Sinn haben?
Einem z.B. von den Eltern misshandelten Menschen ist durch Ahnenverehrung bestimmt nicht geholfen. Und nein, ich bin hier keine Betroffene, ich wundere mich nur, wie andere diesen Widerspruch ertragen...
Was für mich stimmig wäre, ist eben die teilweise Verehrung, dh. ich suche mir selbst aus, wer wie viel Verehrung verdient hat...Ich ehre vieles, anderes hingegen lehne ich stark ab - und dazwischen gibts auch viel. Ich denke, das geht nicht nur mir so.
Weiß nicht, ob es so verständlich rüberkam....
Liebe Grüße
Suchende