ich denke wir verstehen was wir verstehen wollen...ich finde in Odin eher die Wurzeln zum Schamanismus ebenso bei Freya...100%ig ist nichts zu rekonstruieren wenn man auf die Archäologie schaut... wie soll es möglich sein ein spirituelles Verständnis der damaligen Zeit zu rekonstruieren. Der einzige weg ist meiner Meinung nach die "Innenschau"...und da sind wir wieder näher am Schamanen seiner Arbeit als beim Kriegsherren...
Genau darum geht es mir ja.
Die Hinwendungen zu den Hohen war immer in erster Linie Erfahrung aus Beobachtung, Tat und Wirkung.
In der Vergangenheit haben hunderte Autoren mal dieses mal jenes Bild der Germanen gezeichnet, oft von eigener Sehnsucht geführt, und manchmal vom Zeit-un-geist verführt.
Die Ahnen haben - auch das ist Vermutung, aber plausibel - sicher nicht geforscht, wie man 2000 Jahren vor ihnen die Götter verstanden hat. Sie haben beobachtet, geopfert, erlebt.
Ich habe einen Ansatz vorgebracht, der zum Verstehen beitragen KANN. Eine Überlegung, nicht mehr. Kann man annehmen, muss man nicht.
Sich den blut-und-boden-Interpretationen von rasenden Wüterich und Kriegsgott hinzugeben, nur weil einige Autoren das so sehen, halte ich für zu kurz gesprungen. Auch diese sind von Neuzeitchristen erdacht und lediglich mit einer ethymologischen begründet, die aber nicht hinreichend ist, solange man nicht die Bedeutungsfelder der Bezugworte in der ethymologischen Entstehungszeit erarbeitet. Eben richtig historisch-kritische Methode. Ha reicht es nicht, zu sagen, daß "Wodan" mit "Wut" zu tun hat. Man muß wissen: Wann fand die Abspaltung des Wortes statt? Wie wurde damals das Wort "Wut" gebraucht? Wie war es konnotiert?
Wer's nicht glaubt, der nehme mal das "Dirndl": Das wort stammt von "Dirne" = Prostituierte. Ist das also Straßenstrichkleidung?
Nun, zur Zeit der Abspaltung des Wortes bedeutete "Dirne" eben nur "Junge Frau".
Dies ist also eine Kleidung für junge Frauen. Offensichtlich.
So, also, wenn Ethymologie, dann richtig hermeneutisch.
Ansonsten: Erfahrungsansatz... dann wird es mystisch.